Lh mikl-leitner/lr achleitner: nö und oö ermöglichen brachflächenerhebung des bundes mittels ki
NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, damit Wirtschaft und Umweltschutz im Gleichgewicht gehalten werden, wir aber weiterhin ausreichend Platz für neue Betriebsansiedlungen in unserem Bundesland haben. Die bessere Nutzung von Brachflächen ist dafür entscheidend.“
OÖ-Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner: „Mit der Nachnutzung von Industrie- und Gewerbebrachen anstelle von Neuwidmungen setzen wir den Grundsatz ‚Boden schützen & Zukunft ermöglichen‘ unserer Raumordnungspolitik konsequent um.“
Daten zum Training der KI
Brachflächen, also bereits verbaute Gewerbe- oder Industrie-Grundstücke, die nicht mehr genutzt werden, sind eine erhebliche und vor allem auch nachhaltige Flächenreserve für Betriebsansiedlungen. In Niederösterreich und Oberösterreich wurde dieses Potenzial bereits vor einiger Zeit erkannt und mit Hilfe von landesweiten Brachflächenerhebungen sichtbar gemacht. „Brachflächen-Revitalisierung ermöglicht Betriebsansiedlungen ohne zusätzliche Bodeninanspruchnahme und ist daher ein zukunftsorientierter Weg, Ökonomie und Ökologie in Balance zu halten. Niederösterreich und Oberösterreich sind hier Vorreiter. Umso erfreulicher, dass der Bund nun nachzieht und wir mit den anonymisierten Daten unserer Brachflächenerhebungen die Entwicklung einer österreichweiten ‚Brachflächenpotenzialkarte‘ mittels KI unterstützen können. Das unterstreicht einmal mehr, dass wir mit unserer Strategie am richtigen Weg sind“, sind sich Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Oberösterreichs Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner einig. Die Daten aus den Brachflächenerhebungen von Niederösterreich und Oberösterreich dienen zudem auch zum Training der KI. „Zugleich wird die erste bundesweite Brachflächenpotentialkarte, die bis Jahresende 2024 vorliegen soll, auch endlich objektive Daten über das tatsächliche Brachflächen-Potenzial in ganz Österreich bringen. Das ist umso wichtiger, als derzeit immer wieder Fantasiezahlen aufgrund von Hochrechnungen kolportiert werden“, so LH Mikl-Leitner und LR Achleitner.
„Unser Ziel ist es, Niederösterreich zu einer führenden grünen und smarten Wirtschaftsregion in Europa weiterzuentwickeln. Was hier alles möglich ist, zeigt unser Aktionsprogramm zur klimafitten Standortentwicklung, das bereits seit 2020 den Fokus auf der Wiedernutzbarmachung von Brachflächen in Niederösterreich legt“, informiert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, damit Wirtschaft und Umweltschutz im Gleichgewicht gehalten werden, wir aber weiterhin ausreichend Platz für neue Betriebsansiedlungen in unserem Bundesland haben. Denn Betriebsansiedlungen schaffen Arbeitsplätze und sind daher von zentraler Bedeutung für den Wohlstand in Niederösterreich. Brachflächen leisten hierzu einen wertvollen Beitrag“, so die Landeshauptfrau weiter.
Brachflächenerhebungen in NÖ und OÖ
Um einen Überblick über die in Niederösterreich vorhandenen Brachflächen zu erhalten, startete ecoplus 2023 erstmalig eine niederösterreichweite Erhebung unter allen 573 Gemeinden und das Ergebnis kann sich sehen lassen: insgesamt konnten mehr als 700 Standorte mit einer Gesamtfläche von rund 920 Hektar identifiziert werden, die jetzt sukzessive analysiert und bearbeitet werden.
„Der Grundsatz unserer nachhaltigen Raumordnungspolitik, Boden schützen & Zukunft ermöglichen‘, gilt gerade auch für Betriebsansiedlungen und -erweiterungen. Für Oberösterreich als Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 sind die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Erweiterung von bestehenden Betrieben von besonderer Bedeutung. Denn nur so können bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen sowie Wertschöpfung für den Erhalt unseres starken sozialen Netzes erzielt werden“, betont Landesrat Achleitner. „Bevor für Betriebsansiedlungen Flächen neu gewidmet werden, sollen jedoch vorhandene leerstehende Gebäude oder brachliegende Flächen genutzt werden. Dafür braucht es verlässliche Daten über verfügbare Objekte, die wir dann in unserer Standortdatenbank www.standortooe.at veröffentlichen. Deshalb erhebt unsere oberösterreichische Standortagentur Business Upper Austria bereits seit 2018 im Dreijahresrhythmus brachliegende Objekte. Die Erhebung im Jahr 2021 hat ergeben, dass in Oberösterreich 277 Areale im Gesamtausmaß von 110 Hektar brachliegen“, erläutert Landesrat Achleitner. Gemeinsam mit der FH Oberösterreich und der DORIS-Gruppe beim Land OÖ führt die oö. Standortagentur derzeit die dritte Erhebung durch.
„Mit unserem #upperREGION Award holen wir außerdem jedes Jahr Vorzeigeprojekte zur Nachnutzung von Brachen und Leerständen sowie innovative und nachhaltige Projekte für die Ortskernbelebung vor den Vorhang“, hebt Landesrat Achleitner weiters hervor. Einreichungen dafür sind noch bis 30. August 2024 online auf www.biz-up.at/upperregionaward möglich.
Vorreiter bei Brachflächen-Revitalisierung
Niederösterreich und Oberösterreich sind im Bereich Brachflächen-Revitalisierung Vorreiter; eine österreichweite Erhebung gibt es allerdings bislang nicht. Das soll sich jetzt ändern. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie will in Zusammenarbeit mit dem deutschen Fraunhofer Institut und dem Umweltbundesamt bis Ende des Jahres eine bundesweit flächendeckende, KI-gestützte Identifizierung von Brachflächen aus Geodaten, Luft- und Satellitenbildern in Österreich umsetzen. Unterstützung kommt dabei aus Niederösterreich und Oberösterreich: Die Wirtschaftsagenturen beider Länder – ecoplus für Niederösterreich und Business Upper Austria für Oberösterreich – stellen die Daten ihrer Brachflächenerhebungen anonymisiert und kostenlos zur Verfügung.
„Brachflächenerhebungen waren bisher aufwändig und zeitintensiv. Wenn die KI-gestützte Brachflächenpotenzialkarte unseren Erwartungen gerecht wird, bekommen wir damit ein praxistaugliches Tool, das uns bei der täglichen Arbeit mit den Unternehmen enorm unterstützen wird und es in Zukunft einfacher macht, Industriebrachen wieder zum Leben zu erwecken“, betonen ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki und Werner Pamminger, Geschäftsführer von Business Upper Austria, unisono.