Dame arbeitet mit kleinen Pflanzen in Teströhrchen
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Modellregion melk-scheibbs

Wie kann es gelingen, in einer Region organische Stoffkreisläufe zu schließen und miteinander zu verbinden, sodass sie als Ganze zum Modell für andere Standorte werden kann?

FRAGESTELLUNG

Ist es möglich, die relevanten Stakeholder aus öffentlicher Verwaltung, Ausbildung, Forschung und Wirtschaft so miteinander zu vernetzen, dass die erzielte Wertschöpfung in der Region bleibt und man sich gemeinsam in Richtung CO2-Neutralität bewegt?

LÖSUNGSANSATZ

In den Bezirken Melk und Scheibbs, die gemeinsam rund 119.000 Einwohner haben, ging die Initiative zu einer solchen Modellregion von den Gemeindeumweltverbänden aus. Für gewöhnlich sind diese für die Abfallwirtschaft der Mitgliedsgemeinden verantwortlich. Doch eine Ausschreibung des Österreichischen Klima- und Energiefonds (eines Instruments der Bundesregierung, um die nationale Klimastrategie zu unterstützen), die sich auf die Suche nach einer Vorzeigeregion der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft gemacht hat, gab Gelegenheit, über diese angestammte Rolle hinauszuwachsen.

Aus der kommunalen Entsorgung konnte man viel an Wissen über Reststoffe und Konversionstechnologien einbringen. Die Bewerbung erleichterte aber auch die Vernetzung mit den in den Bezirken ansässigen Ausbildungs- und Forschungsstätten – denn ohne neue, innovative Ansätze wären die ehrgeizigen Ziele nicht zu erreichen. Insgesamt haben sich 16 Bildungs- und Forschungspartner sowie Netzwerkeinrichtungen, die zur Verbreitung und Multiplikation des aufgebauten Wissens beitragen, angeschlossen.
Schließlich gelang es auch, zahlreiche in der Region ansässige Unternehmen (vor allem aus den Sektoren Abfallwirtschaft, Holzindustrie, Lebens- und Futtermittel sowie Bioenergie) und ihre Stoffkreisläufe in die Konzeption einzubinden. Auf diese Weise kann es gelingen, die Balance zwischen Maßnahmen, die schnell umsetzbar sind und weiter hinausdenkenden, experimentelleren Vorhaben zu halten.

ERGEBNIS

Das Konsortium hat sich als Modellregion beworben und ist zur Ausarbeitung des Konzepts eingeladen worden. Dabei steht man derzeit mit zwei anderen österreichischen Regionen im Wettbewerb, von denen eine den Zuschlag des Fördergebers erhalten wird.

Das erarbeitete Konzept enthält 10 Maßnahmenpakete, die – neben dem Aufbau einer physischen und einer digitalen Kommunikationsplattform sowie einer Innovationswerkstatt zur kaskadischen Nutzung regionaler Ressourcen – folgenden fachlichen Zuschnitt haben:

  • Regionaler organischer Stoffkreislauf
  • “Greening the Gas”
  • Pflanzenkohle und Klärschlammpyrolyse
  • Klimaneutrale Logistik
  • Regenerative Landwirtschaft
  • Proteinwertschöpfungskette
  • Mikroplastikreduktion in der Region

Das Projekt “Greening the Gas”, das sich mit der Herstellung von synthetischem Methan aus Biomasse beschäftigt, wurde als Leuchtturmprojekt zur Festigung der Region als Rollenmodell identifiziert.

Modellregion Melk-Scheibbs

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