Regenerative Wasserwirtschaft in der Lebensmittelproduktion
– Rewalp
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Wasser ist eine zentrale Ressource in zahlreichen Produktions- und Reinigungsprozessen der Lebensmittelindustrie. Viele Produktgruppen benötigen große Mengen Wasser bei verschiedenen Produktionsschritten. Prognosen des Umweltbundesamtes zeigen, dass Wasser in den kommenden Jahrzehnten in vielen Regionen knapp werden könnte (Quelle: Wasserschatz Österreich, 2021, Ministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus). Daher spielen Maßnahmen zum effizienten Wassereinsatz eine wichtige Rolle, um ein Unternehmen klimawandelfit zu machen.
In Zusammenarbeit mit dem Studiengang Nachhaltige Produktion & Kreislaufwirtschaft der Fachhochschule Wiener Neustadt, Campus Wieselburg, und der Universität für Weiterbildung Krems plant der Lebensmittel Cluster Niederösterreich ein wegweisendes Branchenprojekt zur effizienten Wassernutzung in Unternehmen. Durch detaillierte Fallstudien werden in wesentlichen Produktionsprozessen die Wassernutzungsdaten erfasst und analysiert. Auf dieser Grundlage entwickelt das Forscherteam maßgeschneiderte Verbesserungsmaßnahmen für verschiedene Produktgruppen, um den Frischwasserverbrauch in den einzelnen Prozessschritten nachhaltig zu reduzieren bzw. in Seitenströmen wieder zu verwenden.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf wasserintensiven Branchen wie der Gemüseverarbeitung, der Milch- und Fleischproduktion sowie in der Getränkeherstellung.
Zielsetzung des Projekts
Die Pinch-Analyse ist ein effektives Werkzeug zur Optimierung des Energie- und Ressourceneinsatzes in der industriellen Produktion. Ineffiziente Prozesse können so identifiziert und daraus Maßnahmen abgeleitet werden, um Verluste zu minimieren. Dadurch wird die Lebensmittelproduktion nicht nur nachhaltiger, sondern auch wirtschaftlich effizienter.
Projektinhalte
Im Rahmen des Projekts „Regenerative Wasserwirtschaft in der Lebensmittelproduktion“ werden zunächst mobile Sensoren in jenen Unternehmen installiert, welche der umfassenden Datenerhebung dienen. Die gesammelten Informationen werden anschließend mithilfe der Pinch-Analyse seitens der Fachhochschule ausgewertet, um die Effizienz der Wassernutzung zu bewerten und potenzielle Einsparungspotenziale zu identifizieren. Basierend auf den Ergebnissen der Pinch-Analyse werden spezifische Handlungs- und Verbesserungsmaßnahmen entwickelt, die darauf abzielen, den Frischwasserverbrauch in den identifizierten Prozessschritten zu reduzieren. Den Unternehmen werden konkrete Empfehlungen zur Reduktion des Wasserverbrauchs gegeben, die auf die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten der jeweiligen Produktionslinien abgestimmt sind.
Damit die Wassereinsparungsmaßnahmen im Unternehmen zum nachhaltigen Erfolg führen, steht insbesondere die Bewusstseinsbildung bei allen Mitarbeitenden im Fokus, die mit der wertvollen Ressource Wasser sorgfältig umzugehen lernen.
Zielgruppe
Das Projekt richtet sich an Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung und Produktion, welche über wasserintensive Produktionsprozesse verfügen. Beispiele hierfür sind die Verarbeitung von Gemüse, Milch, Fleisch und Getränken.
Benefits für Unternehmen:
- Durch die Wasser-Pinch-Analyse und die darauf basierende Prozessintegration können nicht intuitive Rückgewinnungsmöglichkeiten gefunden werden, die auf Basis kontinuierlicher Verbesserung möglicherweise niemals gefunden würden.
- Mit der Wasser-Pinch-Analyse ist es möglich, das physikalisch-chemische Minimum des Wasserbedarfs zu ermitteln und darauf basierend Rückgewinnungsnetzwerke zu generieren, die – abhängig vom Prozess – zu enormen Reduktionen im Frisch-/Trinkwassereinsatz führen.
- Sensoren ermitteln Parameter wie Durchfluss, Temperatur und Reinheit
- Nachhaltigere industrielle Prozesse in der wasserintensiven Lebensmittelproduktion
Projektlaufzeit, Kosten und Finanzierung
- Projektlaufzeit: 3 Jahre
- geplanter Projektstart: 1.1.2026
- Projektkosten: Diese werden im Rahmen der Projektplanung individuell ermittelt.
Das Projekt wird als Branchenprojekt geplant und soll im Rahmen von „Collective Research“ bei FFG eingereicht werden. Aktuell können in dieser Förderschiene, bei positiver Förderzusage, bis zu 65% der Projektkosten unterstützt werden.