Mann blickt durch Abwasserrohre
Daniel Hinterramskogler

Pack2theloop

Das Projekt „Pack2theLoop“ zielte darauf ab, die Recyclingfähigkeit von Polyolefin- (PO) und Polystyrol- (PS) Verpackungen zu optimieren und den Wertstoffkreislauf zu schließen.

Dies ist von entscheidender Bedeutung, da die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen in Europa und Österreich nach wie vor deutlich hinter den gesetzten Zielen zurückbleiben. Im Rahmen des Projekts wurden innovative Verfahren zur Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung dieser Materialien entwickelt. Diese Forschungsergebnisse sind in einem Handbuch zusammengefasst, das als Leitfaden für Unternehmen und Forschungseinrichtungen dient.

Zielsetzung des Projekts

Das Hauptziel von „Pack2theLoop“ war die Entwicklung qualitativ hochwertiger Rezyklate aus Post-Consumer-Kunststoffverpackungen, um geschlossene Wertschöpfungskreisläufe zu realisieren. Konkrete Ziele waren die Demonstration anhand von Use Cases, die Entwicklung von „Design for Recycling“-Kriterien sowie die Etablierung eines gemeinsamen Verständnisses innerhalb der Branche, um die Zukunftsfähigkeit von Kunststoffverpackungen zu gewährleisten.

Projektinhalte

Im Projekt wurden verschiedene Ansätze untersucht, um die Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen zu verbessern:

  • Sammlung und Sortierung: Analyse von Trennmethoden, um die Materialreinheit zu maximieren. Herausforderungen wie Verunreinigungen, Multilayer-Materialien und saisonale Variabilitäten wurden adressiert.
  • Recyclingprozesse: Entwicklung von Kalt- und Heißwaschverfahren sowie Sortiertechnologien zur Entfernung von Etiketten und Fremdmaterialien.
  • Verarbeitung: Optimierung von Prozessen für die Herstellung von Rezyklaten mit hoher Qualität. Hierbei wurden neue Technologien wie Inline-Raman-Spektroskopie getestet.
  • Use Cases: Demonstration der Umsetzbarkeit anhand konkreter Beispiele wie Joghurtbechern und Folien. Diese Produkte wurden hinsichtlich chemischer, sensorischer und mechanischer Eigenschaften analysiert.
  • Design for Recycling: Erstellung eines Anforderungskatalogs und eines Handbuchs für Unternehmen zur Implementierung recyclingfreundlicher Verpackungslösungen

Projektpartner

Unternehmenspartner:

Forschungspartner:

Projektergebnisse

Herausforderungen bestehen vor allem in der Trennbarkeit und Verunreinigung von Abfällen sowie in der effektiven Sammlung und Sortierung. Besondere Probleme gibt es bei Multilayer-Verpackungen und der Trennung von Food- und Non-Food-Verpackungen. In der Aufbereitung sind Heißwäscheverfahren notwendig, was jedoch die Kosten und den Energieverbrauch erhöht. Materialbedingte Herausforderungen bestehen bei Polypropylen (PP), da die Verpackungen oft nicht einheitlich sind und EVOH-Barrieren die Recyclingqualität beeinträchtigen. Polystyrol (PS) hat aufgrund seines geringen Aufkommens und der häufigen Bedruckung einen niedrigen Recyclingwert. Bei Polyethylen (HDPE) führen Fremdpolymeranteile über 5 % zu Problemen bei der Verarbeitung und der Herstellung von stabilen Produkten. Schließlich stellen auch flexible Verpackungen, bei denen Druckfarben eine wichtige Rolle spielen, eine Herausforderung dar, da die Farben oft schwer zu entfernen sind und das Recycling stören. Das Projekt zeigt, dass für eine zirkuläre Kunststoffwirtschaft die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette sowie Verbesserungen in Technik und Design unerlässlich sind.

Projektlaufzeit & Finanzierung

Das Projekt lief von April 2021 bis Juni 2024 und wurde durch die FFG mit rund 1.000.000 € gefördert (Collective Research). Das Gesamtprojektvolumen betrug 1,5 Mio. €.

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