Branchenprojekt prefab.facade
Die Performancesteigerung von kreislauffähigen, seriell vorgefertigten Fassadenelementen steht im Fokus dieses Forschungsprojekts im Bau.Energie.Umwelt Cluster NÖ.
Im ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich möchten wir Unternehmen neue Stoßrichtungen und Geschäftsfelder ermöglichen und gleichzeitig gemeinsam mit der Wirtschaft die nachgefragten technologische Lösungen für die Forcierung der Sanierungsoffensive liefern. Mehr als ein Jahr Vorarbeit, zahlreiche Workshops und Gespräche mit Unternehmen resultierten im FFG Branchenprojekt „Prefab.Facade“ mit 16 Unternehmens- und zwei Wissenschaftspartnern. Der Kickoff-Workshop fand am 04. und 05.10.2022 im Refugium Hochstrass statt, das erste Forschungsjahr endete im September 2023.
Zielsetzung des Projekts
Vorfertigung, Rückbaubarkeit, Kreislaufeignung, Ressourceneffizienz und Digitalisierung sind bei Design, Produktions- und Montageprozessen von Baukomponenten künftig mitzudenken. Im FFG geförderten Branchenprojekt Prefab.Facade arbeiten 18 Unternehmen und Organisationen im Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich interdisziplinär zusammen an der Aufgabenstellung, die Effizienz des gesamten Planungs- und Herstellungsprozesses von vorgefertigten Fassadenelementen für Neubau und Sanierung zu erhöhen. Langfristig betrachtet soll dies positiv auf die Sanierungsrate wirken.
Der Fokus liegt
- auf der digitalen Prozesskette beginnend bei der Datenaufnahme über das parametrische Design bis zur Fertigung,
- auf dem (automatisierten) Herstellungsprozess und der Montage
- sowie auf der ökologischen und ökonomischen Analyse.
- Wissenschaftlich begleitet wird Prefab.Facade vom Team rund um Prof. Benjamin Kromoser, BOKU, Institut für Hochbau, Holzbau und kreislaufgerechtes Bauen
Projektinhalte
Die Arbeitspakete
- Kooperative Systemanalyse: Analyse bestehender und Erarbeiten neuer konstruktiver Lösungsansätze für vorgefertigte Fassadenelemente
- Bestandsaufnahme, Segmentierung und digitale Prozesskette (Datendurchgängigkeit) empirisch untersuchen
- Machbarkeit der automatisierten Fertigung von Rahmenelementen untersuchen
- Herstellung und Montage anhand von Demonstratoren untersuchen
- Ökologische und ökonomische Parameter untersuchen
Um die theoretischen Erkenntnisse auch in der Praxis zu validieren, fertigten die Projektpartner zuletzt 5 Fassadenelemente mit verschiedensten Produkten und Systemen der Projektpartner im Werk vor und montierten sie im BOKU-Labor in Groß Enzersdorf an einem Versuchsstand. Dahinter steckt viel Vorarbeit: die gewonnenen Erkenntnisse zur Bestandsaufnahme der Bestandswand/-fassade, Überlegungen zur Segmentierung der Elemente, die Weiterverwendung der Aufnahme- und Planungsdaten in der Fertigung sowie der Konstruktion der Elemente per se gipfelten in der Untersuchung der Praktikabilität beim Verheben und der Montage und dem Erheben von bauwirtschaftlichen Kennzahlen.
Parallel untersuchten die WissenschaftlerInnen der BOKU die Möglichkeiten des Einsatzes von Robotik auf Basis der vorhandenen Daten für den Zusammenbau der Element-Unterkonstruktion.
Die Erkenntnisse werden am Projektende in der Baubranche veröffentlicht. Sie sollen jenen Unternehmen Entscheidungsgrundlagen liefern, die sich mit Vorfertigung, Automatisierung und serieller Sanierung beschäftigen wollen – sowohl Planenden als auch Produzenten und Ausführenden.
Projektpartner
- Projektleitung: ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich
- BOKU - Institut für Hochbau, Holzbau und kreislaufgerechtes Bauen
- Koppelhuber² und Partner ZT OG
- MAGK Architektur
- VÖZ - Verband österreichischer. Ziegelwerke
- Vinzenz Harrer GmbH
- SIHGA GmbH
- fischerwerke GmbH & Co. KG
- ÖFHF – Österreichischer Fachverband für hinterlüftete Fassaden
- PREFA Aluminiumprodukte GmbH
- Keplinger GmbH
- einszueins architektur ZT GMBH
- Sto Ges.m.b.H.
- nonconform zt gmbh
- Metallica Stahl- und Fassadentechnik GmbH
- Georg Fessl GmbH
- utb Laser und Vermessungstechnik GmbH
- FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH
- O.K. Energie Haus GmbH
Projektlaufzeit & Finanzierung
- Prefab.Facade wird im Instrument "Collective Research" des FFG Basisprogramms mit Mittel des BMDW und BMK gefördert.
- Projektlaufzeit 09/2022 – 09/2025