Digitalisierung im gesundheitswesen
Digitalisierung ist auch im Gesundheitswesen immer stärker auf dem Vormarsch und eröffnet neue Möglichkeiten und Chancen – sowohl in der Patientenversorgung und -betreuung als auch in der medizinischen Forschung. Zentrale Bedeutung kommt dabei der Qualität und Vereinheitlichung der gesammelten Daten zu. Die heute in der Praxis oft üblichen Textdiagnosen sind allerdings elektronisch nicht auswertbar. Abhilfe schafft hier die Diagnosecodierung, bei der Computerprogramme medizinische Diagnosebegriffe in vordefinierte, einheitliche Codes übersetzen.
Expertentalk zum Thema Diagnosecodierung
Um Niederösterreich sowohl als Forschungsstandort für die entsprechende Industrie als für die klinische Forschung zu attraktivieren, beschäftigt sich die ecoplus Plattform für Gesundheitstechnologie in mehreren Projekten mit dem Datenmanagement im Gesundheitswesen. Am 09. Jänner 2024 fand in der ecolounge ein Hintergrundgespräch zum Thema Diagnosecodierung mit Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitswesen statt.
Nach Impulsstatements von Univ.-Prof. Dr. Susanne Rabady (Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin ÖGAM und Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften KL) und Univ.-Prof. Dr. Sascha Klee (KL) wurde eine anwendungsorientierte, digitale Lösung zur schnellen und korrekten Codierung von Diagnosen vorgestellt. Entwickelt wurde das System von Dr. Christoph Powondra (KL) und Dr. Helmut Dultinger (Arzt für Allgemeinmedizin, ÖGAM) gemeinsam mit Univ.-Prof Dr. Stefan Schulz (Medizinische Universität Graz). Die Forscher haben neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit große Erfahrung in der medizinischen Praxis, sowohl intra- als auch extramural und diese Kompetenz ist auch in das neue Codierungssystem eingeflossen.
Im Anschluss an die Präsentationen kam es zu einer intensiven Diskussion unter den 25 Veranstaltungsteilnehmenden, bei der nicht nur die aktuellen und zukünftigen Diagnoseschlüssel, sondern auch die Versorgungsrealität innerhalb und außerhalb der institutionellen Räume, also Praxisräume im niedergelassenen Bereich, Ambulanzen, Therapieräume, Operationssäle. Krankenzimmer, etc., angesprochen wurden.
Am Ende der Veranstaltung gab es ein einheitliches Committment der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer umfassenden Digitalisierung und zur Verantwortung aller Akteure im Gesundheitswesen für die Patientinnen und Patienten.