Advanced Manufacturing
Der Mechatronik-Cluster (MC) verfolgt die Vision, die Metall- und Maschinenbauindustrie mit jenen Trends in Verbindung zu bringen, die die Produktion der Zukunft formen werden. Das betrifft die Nutzung digitaler Werkzeuge ebenso wie neue Produktionsverfahren, etwa aus dem Bereich der additiven Fertigung.
Viele Maßnahmen, die man nach der Gründung des ecoplus Mechatronik-Cluster in Niederösterreich 2010 setzte, beschäftigten sich mit neuartigen Verfahren der spanenden Fertigung und ihrer Automatisierung. Doch je weiter das Jahrzehnt voranschritt, desto stärker wurde auch die Mechatronik mit dem konfrontiert, was man heute als „Digitale Transformation“ bezeichnet. Was bedeutet es, derartige Ansätze konkret in Produktionsverfahren der Industrie umzusetzen? Und welche Konsequenzen hat das für die Organisation eines solchen Unternehmens oder sein Geschäftsmodell? Können Methoden der „Virtual & Augmented Reality“ einem mittelständisch organisierten Betrieb Nutzen bringen? Und stellen additive Fertigungsverfahren („3D-Druck“) bisher gültige konstruktive Paradigmen in Frage? Um derartige Fragen zu beantworten, bündelt der ecoplus Mechatronik-Cluster das Wissen über die großen technologischen und organisatorischen Trends und klopft sie auf konkrete wirtschaftliche Vorteile für die Partnerunternehmen ab.
Dabei konnte zahlreiche Bausteine erarbeitet werden:
- Verschiedene Kooperationsprojekte beschäftigten sich mit neuartigen Verfahren wie maschinellem Hämmern und automatisiertem Schleifen.
- Im Projekt „Dynatool“ wurden Zerspanungswerkzeuge mit Sensorik ausgestattet und die erhobenen Daten für die verbesserte Steuerung des Prozesses verwendet.
- Im Projekt „Next Reality“ wurden Lösungen aus den Bereichen „Virtual Reality“ und „Augmented Reality“ in konkreten industriellen Anwendungsfällen umgesetzt.
- Im Projekt „Enterprise 4.0“ wurden Transformationspotenziale der Digitalisierung in Bezug auf Organisationsstruktur und Geschäftsmodell identifiziert und eine Gruppe von Industrieunternehmen bei den daraus resultierenden Veränderungsprozessen begleitet.
- Ein besonderer Fokus lag in den vergangenen Jahren auf additiven Fertigungsverfahren. Mechatronik- und Kunststoff-Cluster begannen gemeinsam, die neuen konstruktiven Möglichkeiten des 3D-Drucks auszuloten.
- Der MC fokussierte sich in weiterer Folge auf die additive Verarbeitung metallischer Werkstoffe und machte entsprechende Verfahren gemeinsam mit Forschungspartnern in der niederösterreichischen Unternehmenslandschaft bekannt.
- Im Rahmen von „AM4Industry“, einem Kooperationsprojekt des Mechatronik-Cluster, bekamen zahlreiche Unternehmen die Möglichkeit, additive Fertigungsverfahren für konkrete Anwendungsfälle auszuprobieren.
- Im darauf aufbauenden Projekt „AdProcAdd“ wurde die gesamte damit zusammenhängenden Prozesskette unter der Lupe genommen: Von der Auswahl von Material und geeignetem Druckverfahren bis hin zu Methoden der Nachbearbeitung der Werkstückoberfläche.
Das Netzwerk des MC auf diesen Gebieten ist weitreichend: Es umfasst im Bereich der zerspanenden und additiven Fertigungstechnologien das IFT (Institut für Fertigungstechnik der TU Wien), die FOTEC GmbH (Forschungstochter der FH Wiener Neustadt), die Technologieanbieter RHP und Rena Technologies sowie zahlreiche internationale Partner. Im Bereich der Digitalisierung arbeitet man regelmäßig mit der IMC FH Krems, dem Institut für Managementwissenschaften der TU Wien, der FH St. Pölten sowie der Wirtschaftsuniversität Wien zusammen.
Viele einstmalige Visionen aus der digitalen Welt sind heute in der betrieblichen Praxis produzierender Unternehmen angekommen. Manche Versprechung ist dagegen verpufft, weil sie den erwarteten Nutzen nicht stiften konnte. Die Unterscheidung zwischen dem einen und dem anderen treffen und die mit neuen technologischen Ansätzen verbundenen Transformationsprozesse managen zu können, bleibt eine bestehende Herausforderung für die Mechatronik.
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