Reflective Plastic

Materialien der Zukunft

Die Anforderungen, die eine nachhaltige und klimaneutrale Wirtschaftsweise stellt, sind in vielen Fällen nur mit neuartigen Materialien zu erfüllen. Der Kunststoff-Cluster verfolgt bereits seit 2007 die Vision, heimischen Unternehmen Kompetenzen im Umgang mit Biokunststoffen zu vermitteln, um ihnen Chancen auf einem Zukunftsmarkt zu eröffnen. Im Zentrum der Aktivitäten stehen dabei Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden oder biologisch abbaubar sind oder beides. In den vergangenen Jahren hat man das geballte Material-Know-how der Cluster-Partnern verstärkt für die Lösung der besonders anspruchsvollen Aufgabenstellung herangezogen, Verpackungen zu designen, die Lebensmittel länger haltbar machen.

Die dafür erforderlichen Maßnahmen setzen an allen Gliedern der Wertschöpfungskette an: Man sah sich die auf dem Markt erhältlichen Rohstofftypen an, prüfte deren Eigenschaften, testete die Verarbeitung von Biokunststoffen mit den gängigen Verarbeitungsverfahren und arbeitete Methoden zur Charakterisierung des Materials aus. Schließlich wurden die hergestellten Produkte getestet und insbesondere deren Verhalten im Kontakt mit Lebensmitteln geprüft.

Dabei wurden bereits zahlreiche Bausteine erarbeitet:

  • Im Rahmen der Initiative „N packt’s“ und des CORNET-Projekts „Bio-Packing PLA” fokussierte sich der Kunststoff-Cluster gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern auf das Material Polymilchsäure (PLA).
  • Das erarbeitete Wissen wurde unter Materialanbietern und Verarbeitungsunternehmen, aber auch Auftraggebern der Kunststoffindustrie verteilt.
  • Daraus ergaben sich zahlreiche Folgeprojekte zur Entwicklung markttauglicher Produkte, auch mit anderen biobasierten Kunststoffen wie thermoplastischer Stärke (TPS).
  • Mit der Thematik befasste Unternehmen und Experten tauschen sich bei regelmäßigen Treffen des sogenannten „Biopolymerteams“ aus, woraus sich wiederum größere Kooperationsprojekte ergeben.
  • Im Projekt BioSet wurde an der Entwicklung von Klebstoffen auf Stärke- und Cellulose-Basis gearbeitet und verschiedenen Rezepturen in Holzanwendungen getestet.
  • Im Projekt BioKAVA werden bestehende PLA-TPS-Blends zu Grundrezepturen mit bestimmten, im Spritzguss benötigten Eigenschaften weiterentwickelt und in drei konkreten Anwendungen getestet.
  • Im Projekt „Stop Waste – Save Food“ wurde an der ökologischen und funktionellen Gesamtoptimierung von Verpackungslösungen für bestimmte Lebensmittelgruppen gearbeitet und die Ergebnisse in einem Leitfaden zusammengefasst.

Wichtige Partner auf diesem Weg sind das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI), die Universität für Bodenkultur Wien/IFA-Tulln, das Kompetenzzentrum Wood K plus, die Technische Universität Wien, das Agrana Research & Innovation Center (ARIC), die Firma Naku, das Transfercenter für Kunststofftechnik in Wels und zahlreiche Unternehmen aus der österreichischen Lebensmittel- und Verpackungsindustrie sowie aus dem Handel.

Zu den Herausforderungen auf diesem Sektor gehört, die strengen Anforderungen, die an Verpackungen von Lebensmitteln gestellt werden, mit neuartigen Materialien zu erfüllen. Eine Hürde ist aber auch das angeschlagene Image der Kunststoffbranche, das zu einem Rückgang von dringend benötigten gut ausgebildeten Fachkräften und zum Abfließen von Forschungsgelder in andere Bereiche führt.

 

Beispiele:

Biopolymer Team

Projekt "Stop Waste – Save Food"

 

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Thomas Gröger
DI Thomas Gröger Cluster & Plattformen Niederösterreich
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