Vom Pilotprojekt zum WIFI Kursangebot: „Ausbildung zur/zum Ressourcenbeauftragten“
Potenziale im Unternehmen erkennen
Unternehmen sehen sich zunehmend darin gefordert ihren Ressourcenverbrauch abzubilden und diesen in weiterer Folge auch entsprechend zu reduzieren (Energieverbrauch, Mobilität der Mitarbeiter, CO2-Emissionen, Ausschussquote, Abfallproduktion etc.). Im optimalen Fall unterstützt dies zudem den Unternehmenserfolg – und geht mit einer Steigerung der Effizienz der Prozesse und der Effektivität der Produkte sowie der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle einher.
Die Potentiale und Erkenntnisse sind oftmals überraschend:
- Dass ein Stabmixer nach 10 Jahren im Durchschnitt nur insgesamt 2 Stunden Betriebszeit aufweist und der (starke) Motor somit eigentlich de facto neu ist.
- Eine 2 Liter PET-Flasche für einen Softdrink für die Umwelt weniger schädlich ist als eine Einweg-Glasflasche oder Aludose.
- Die Umweltbelastung durch Verpackung im Vergleich zum Produktionsprozess oftmals im Nachkomma-Bereich liegt.
- Wieso es durchaus sinnvoll ist, Obst und Gemüse zu verpacken, etc. …
Vom Abfallbeauftragten zum Ressourcenbeauftragten
Zum Heben dieser Potentiale ist eine entsprechende Höherqualifizierung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforderlich. Aufbauend auf dem Konzept des Abfallbeauftragten wird angeregt, diese oder eine andere Person des Unternehmens zur/m Ressourcenbeauftragten weiterzubilden.
Die Initiative geht von der Plattform für Green Transformation & Bioökonomie, den Clustern Niederösterreich sowie dem Wissenschaftspartner BOKU Institut für Abfallwirtschaft aus.
Ein Pilotdurchgang mit 11 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen stellte den proof of concept dar. Die zukünftigen Ressourcenbeauftragten erhielten im Zuge davon das notwendige Wissen um ressourcenschonende Maßnahmen im eigenen Betrieb umsetzen zu können.
Kursangebot "Ausbildung Ressourcenbeauftragte" im WIFI Niederösterreich
Dem Pilotdurchgang folgt das Kursangebot "Ausbildung Ressourcenbeauftragte" um der Nachfrage nachzukommen, Abfallvermeidung und optimale Ressourcennutzung zur Steigerung der Effizienz der Prozesse und Effektivität der Produkte in den Betrieben flächendeckend zu implementieren!
Details und Anmeldung zum Kursangebot
Inhalte des Pilotprojekts „Ausbildung zum Ressourcenbeauftragten“
In 5 ganztägigen Workshops wurden folgende Inhalte vermittelt
- Nachhaltigkeit im Unternehmen
- Ökobilanzierung
- Ökodesign
- Effiziente Prozesse mit LEAN Management
- Rechtliche Aspekte
Wissenschaftliche Projektpartner und Vortragende
- Gudrun Obersteiner, Sebastian Gollnow, Stefan Petrus Salhofer, Christian Zafiu, Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Abfallwirtschaft
- Wolfgang Wimmer, Rainer Pamminger, TU Wien, Institut für Konstruktionswissenschaften und Produktentwicklung, Forschungsgruppe Ecodesign
- Stefan Schrenk, Schrenk GmbH
- Markus Meissner, Österr. Ökologie Institut, Pulswerk, Projektkoordinator BauKarussell
- Stefan Köhler, Siemens Mobility Austria GmbH
Teilnehmende Unternehmen
- Ankerbrot GmbH
- asma GbmH
- Constantia Teich GmbH
- Fuchs und Sohn GmbH
- Kuchen-Peter Backwaren GmbH
- Pfahnl Backmittel GmbH
- Radatz Feine Wiener Fleischwaren GmbH
- PREFA Aluminiumprodukte GmbH
- Sojarei Vollwertkost GmbH
- Sunpor Kunststoff GmbH
- Wienerberger AG
Finanzierung
Das Pilotprojekt wurde zu 100% von der FFG im Rahmen der 1. Ausschreibung Innovationscamps S mit Mitteln des BMDW gefördert.
Feedback aus dem Projekt
„Das Innovationscamp zum Ressourcenbeauftragten ist mein fehlendes Puzzleteil zu einer integrierten, modernen Management- und Führungsausbildung – informativ, umfassend und zielgerichtet. Der Branchenmix der TeilnehmerInnen und die Gruppenübungen machen das Innovationscamp zudem besonders wertvoll und anregend für mich. Die Umsetzung der Schulungsinhalte werden für unser Unternehmen in Zukunft eine ähnliche Basis und Wichtigkeit haben wie Qualitätsmanagement in der Vergangenheit.“
Eva Pfahnl, Pfahnl Backmittel GmbH
Kontakt
Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich
Johannes Zeilinger
+43 664 60119661