„Biofilm Imitat“ – Entwicklung eines Testsystems zur Reinigungsüberprüfung in der Lebensmittelindustrie
Trotz der gängigen Reinigungs- und Desinfektionsprozeduren ist die Bildung von mikrobiellen Ansammlungen bzw. Biofilmen zurzeit in vielen Fällen unvermeidbar und Keim-Hotspots werden oft zu spät entdeckt. Das Projekt „BioMitate“ imitiert die Bildung von Biofilmen und versucht so, den Lebensmittel- und Pharmaproduzenten innovative Werkzeuge zur Vermeidung in die Hand zu geben.
Komplexe Herausforderung – Biofilm
Biofilme stellen in der Lebensmittelproduktion, aber auch in anderen Branchen – wie Kosmetik oder Pharma – ein großes hygienische Problem dar. Im Vergleich zu singulär auftretenden Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze) sind Biofilme hochkomplexe, mehrschichtige Ansammlungen von Keimen, die von einer extrazellulären Matrix zusammengehalten werden. Vor allem an sehr unzugänglichen Orten wie Nischen, Rohrkrümmungen, Ventilen oder rauhen Oberflächen greifen die üblichen Reinigungsprozeduren kaum oder gar nicht. BioMitate unterstützt produzierende Unternehmen aus Österreich bei der Prävention, Detektion und Beseitigung von Biofilmen durch Tests mit einem Biofilm-Imitat Testsystem, dass im Rahmen dieses Projekts entwickelt und validiert wird.
Im zweijährigen CORNET Forschungsprojekt „BioMitate“ versuchen namhafte Wissenschaftler aus Österreich und Deutschland ein Testverfahren zu entwickeln, mit welchem mikrobielle Hotspots und Biofilme imitiert werden können und nachfolgend verlässliche Ergebnisse zu notwendigen Änderungen im Reinigungsprozess oder in der Produktionskette gewonnen werden können. Weiterführend dient dieses Testsystem auch dazu, die hygienegerechte Gestaltung von Anlagen und Durchführung von Prozessen weiter zu optimieren.
Forschung nahe an der Praxis
Am Branchenprojekt beteiligen sich 12 österreichische Unternehmen (und 21 deutsche). Diese kommen sowohl aus der Nahrungs- und Genussmittelproduktion als auch aus dem Maschinenbau und Reinigungsmittelherstellung und finanzieren 35% der Projektkosten. Die restlichen 65 % der FuE-Kosten werden von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) bereitgestellt. In Deutschland finanziert die deutsche Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) das CORNET Projekt „BioMitate“.
Projektzeitraum
01.01.2022-31.12.2023
Projektpartner
Österreich:
- BOKU – Universität für Bodenkultur Wien
- 12 Unternehmenspartner aus den Bereichen Lebensmittelproduktion und Hersteller von Reinigungsmitteln
Deutschland:
- IVV – Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung
- IVLV – Industrievereinigung für Lebensmitteltechnologie und Verpackung e.V.
- 21 Unternehmenspartner aus den Bereichen Lebensmittelproduktion und -verpackung sowie Maschinenbauer
Projektförderung
CORNET gehört zum Programm der kollektiven Forschung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG mit bis zu 65% gefördert. Die restlichen 35% der Projektkosten werden von teilnehmenden Unternehmen finanziert.
Sie möchten mehr zu diesem Projekt wissen?
Martina Zederbauer
Lebensmittel Cluster Niederösterreich
Mobil: +43 664 601 19676