Toolmaking

Werkzeugbaustudie "Tooling in Austria"

Fragestellung

Wie lässt sich der österreichische Werkzeugbau qualitativ und quantitativ charakterisieren? Wo liegen seine besonderen Stärken und Leistungsmerkmale?

Lösungsansatz

Der Kunststoff-Cluster beauftragte das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Kennzahlen österreichischer Werkzeugbau-Anbieter zu erheben und sie in einen internationalen Kontext einzuordnen. Dazu wurde eine landesweite Marktumfrage durchgeführt und diese mit vertiefenden Unternehmensbesuchen und Expertengesprächen ergänzt. Als Benchmarks wurden Daten der von den beiden Einrichtungen gemeinsam betriebenen Datenbank sowie öffentlichen zugänglichen Daten zum internationale Werkzeugbau herangezogen.

Die Studie betrachtete den Werkzeugbau in drei Dimensionen: In der Dimension Produkt wurde die Komplexität des angebotenen Werkzeugspektrums beurteilt und der Umsatzanteil vor- und nachgelagerter Dienstleistungen bewertet. In der Dimension Prozess wurden Auftragsarten und Wertschöpfungstiefe sowie Kriterien der Prozessleistungsfähigkeit wie Liefertermintreue, Budgeteinhaltung und pro Tag generierter Wert erfasst. Die Dimension Ressourcen beinhaltet die Analyse der vorhandenen Fertigungsmittel und die Bewertung des Ausbildungsniveaus in österreichischen Werkzeugbaubetrieben

Ergebnis

Die 2020 veröffentlicht Studie „Tooling in Austria“ zeigte die deutliche Fokussierung des österreichischen Werkzeugbaus auf die Kunststoffverarbeitung: Spritzgusswerkzeuge (deren Produktionswert 2019 533,3 Millionen Euro betrug) dominieren gegenüber Blech- und Massivumformwerkzeugen (78,4 Millionen) und Druckgusswerkzeugen (55,6 Millionen) – ein Trend, der sich in den vergangenen Jahren noch weiter verstärkt hat. Zwei Drittel des Umsatzes erzielt der Werkzeugbau im Inland, unter den Exportländern überwiegt Deutschland mit einem Umsatzanteil von 21,7 Prozent. Hauptabnehmer österreichischen Werkzeugbaubetriebe ist mit 22,4 Prozent Umsatzanteil die Automobilindustrie, gefolgt von der Elektroindustrie mit 13,6 Prozent und der Verpackungsindustrie mit 12,5 Prozent. Die Studienautoren stellen dem österreichischen Werkzeugbau hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Ressourcen und Ausbildungsniveau ein sehr gutes Zeugnis aus, mahnten aber die verstärkte Beschäftigung mit Digitalisierung zur Effizienzsteigerung der eigenen Prozesse sowie zur Entwicklung neuer, datenbasierter Geschäftsmodelle ein.

Dies gesammelten Ergebnisse der Studie wurden zusammen mit Firmenporträts und einer vollständigen Übersicht über die Anbieter und ihre Leistungen in einer umfangreichen Publikation veröffentlicht.

 

Kontakt

Kunststoff-Cluster
Thomas Gröger
+43 664 848 26 97