Projekt “Tex2Mat”
Fragestellung
Ist es möglich, textile Reststoffe wieder vollständig in einen Verwertungskreislauf zurückzuführen, sodass aus Faser wieder Faser wird – auch dann, wenn ein Gemisch von Fasern aus verschiedenen Polymerarten oder von Kunst- und Naturstofffasern vorliegt?
Lösungsansatz
Im Projekt „Tex2Mat“ fanden sich mehrere Unternehmen der Textilbranche (sowohl aus dem Bereich der technischen Textilien als auch aus der Bekleidungsindustrie) zusammen, um gemeinsam an solchen Aufgabenstellungen zu arbeiten. Kooperiert hat man dabei mit Firmen, die die einzelnen Glieder der angestrebten Verwertungskette abbilden (Recycling-Unternehmen, Compoundierer, Faserhersteller) sowie Forschungseinrichtungen, die Wissen zu Materialien und Prozessen einbrachten. Im Falle von Fasergemischen aus verschiedenen Polyamiden entschied man sich dazu, diese technisch nicht weiter aufzutrennen, sondern die vorliegenden Gemische als solche einer Verwertung zuzuführen. Bei Gemischen aus Baumwoll- und Polyesterfasern wurde ein anderer Weg beschritten: Hier wurde die Baumwolle zunächst enzymatisch gespalten und so aus dem Textilgemisch abgetrennt. Die verbleibende Polymerfraktion kann in weiterer Folge regranuliert und der Herstellung von Fasern zugeführt werden.
Ergebnis
Für Fasergemische aus verschiedenen Polyamid-Sorten wurde im Technikums-Maßstab bereits ein vollständiger Kreislauf etabliert, bei dem Verschnittmengen regranuliert, compoundiert und wieder zu Monofilamenten verarbeitet werden. Zudem konnten die Polyamidfaser-Gemische auch für die Weiterverarbeitung im Spritzguss aufbereitet werden. Im Falle der Baumwoll-Kunstfaser-Gemische konnte der prinzipielle Beweis erbracht werden, dass die Naturfasern enzymatisch abgetrennt und die verbleibende PET-Komponente regranuliert und wieder zu Fasern versponnen werden kann, auch wenn dies noch nicht in industriellen Maßstäben erfolgte.
Kontakt
Kunststoff-Cluster
Thomas Gröger
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