ÖCC2

Carbon Cycle Circle

Fragestellung

Ist es möglich, den gesellschaftlichen Umgang mit Kunststoffen in seiner Gesamtheit nach dem Modell der Kreislaufwirtschaft zu organisieren? Welche Akteure müssen zusammenwirken, um die hochgesteckten Ziele der EU-Kunststoff-Strategie zu erfüllen?

Lösungsansatz

Ein einzelnes Unternehmen, aber auch die in einer einzelnen Verwertungskette zusammenwirkenden Akteure können die dafür erforderlichen Transformationen nicht allein zu Stande bringen. Um diese bisher bestehenden Systemgrenzen zu überwinden, war der Kunststoff-Cluster federführend an der Gründung des „Österreichischen Carbon Cycle Circle“ (ÖCC2) beteiligt – einem Zusammenschluss von AkteurInnen, ExpertInnen und VordenkerInnen aus der Kunststoffbranche, die das gemeinsame Ziel verfolgen, den Kohlenstoffkreislaufs zu schließen – und dadurch die Ziele des Green Deals der EU ebenso zu erfüllen wie die Pariser Klimaziele und die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen.

Um die Grundlagen dafür zu erarbeiten, wurden mehrere Projekte gestartet, durch die sich ein gemeinsamer roter Faden zieht. Im Rahmen des Projekts „Facts Matter“ wurde zunächst erhoben, von welchen Mengen überhaupt gesprochen wird: Wie viel Kunststoff wird in Österreich erzeugt, wie viel verarbeitet, importiert und exportiert? Was landet im Abfall? Dabei wurde eine Methodik erarbeitet, die aus dem gesamten verfügbaren Datenmaterial aus den verschiedensten Quellen die Gesamtheit der Kunststoffströme rekonstruiert. Im Projekt „Packs2the Loop“ wendet man sich Post-Consumer-Verpackungsabfällen abseits des gut etablierten PET-Kreislaufs zu. Materialanbieter, Recyclingunternehmen, Verarbeiter und Markenartikel-Unternehmen erarbeiten gemeinsam mit wissenschaftlichen Einrichtungen die Kriterien, die Inputströme und Rezyklat erfüllen müssen, um wieder zu Verpackungen verarbeitet zu werden. In einem Folgeprojekt sollen die dabei erarbeiteten Ergebnisse auf industrielle Maßstäbe übertragen werden.

Ergebnis

Als Ergebnis der „Facts Matter“-Studie liegt nun eine Stoffstrombilanz vor, die (wo immer es möglich war) bis hinunter auf die Ebene einzelner Polymerarten (PET, Polyolefine, Polystyrol, PVC,…), Verarbeitungsverfahren (Spritzguss, Extrusion, Blasformen, …) und Anwendungsfelder (Lebensmittel-, Bau-, Fahrzeug-, Elektroindustrie usw.) spezifiziert wurden.

Zudem wurde mit dem Aufbau eines Qualifizierungsnetzwerks begonnen, das die österreichische Kunststoffbranche fit für die Kreislaufwirtschaft machen soll. Ein „Rechtstag“ zu den einschlägigen gesetzlichen Vorschriften machte den Anfang.

Carbon Cycle Circle

 

Kontakt

Kunststoff-Cluster
Thomas Gröger
+43 664 848 26 97