Internationales Meeting im Projekt „SPITFIRE“

Über 60 verschiedene Gemüsesorten wachsen im Niederösterreichischen Marchfeld und versorgen die Bevölkerung mit hochwertigem und regionalem Gemüse.
Seit vielen Jahren werden auch Gemüseerbsen im Marchfeld angebaut und erfreuen sich als regionale Köstlichkeit, erhältlich als Tiefkühlerbsen im Lebensmittelhandel, großer Beliebtheit. Auf rund 1.400ha wachsen auch heuer wieder Gemüseerbsen. Die Ernte der ersten Erbsen beginnt bereits im Laufe des Junis.

Virusinfektionen machen den Erbsen jedoch seit einigen Jahren zu schaffen, hohe Ertragsausfälle können die Folge sein.

Gegen Virosen gibt es keine direkten Bekämpfungsmöglichkeiten. Auch indirekte Maßnahmen, wie z. B. die Kontrolle des Virus-Überträger, einer Blattlaus, sind nur eingeschränkt möglich. Nachhaltigen Schutz vor Viruserkrankungen bietet nur der Anbau von resistenten Sorten.
Im zweijährigen Forschungsprojekt SPITFIRE wird daher nach Resistenzen gegen das „Pea necrotic yellow dwarf virus“ (PNYDV) gesucht, da dieses Nanovirus die Erbsenpflanzen besonders schädigt.

Zum internationalen Projektmeeting SPITFIRE trafen sich Anfang Juni landwirtschaftliche Produzenten und die Verarbeiter der Erbsen, die gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Österreich und Deutschland die bisherigen Ergebnisse diskutierten.
An der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) lernten die Projektpartner die akribische und zeitaufwendige Suche nach Resistenzen gegen das PNYD-Virus im Glashaus und im Labor durch die wissenschaftliche Projektleiterin in Österreich, Sabine Grausgruber-Gröger, kennen. Norbert Friedrich, Geschäftsführer der ETG. e. Gen. (Erzeugerorganisation Tiefkühlgemüse), führte mit seinem Team über die aktuellen Erbsenbestände im Marchfeld. Auf den Erbsenfeldern wurden die ersten Freilandversuche vielversprechender Erbsenmuster inspiziert.

Bisher wurden im Projekt mehr als 2.000 Erbsenmuster aus der Gendatenbank des IPK Gatersleben (Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung) auf Resistenzen untersucht. Die Ex-situ Genbank in Gatersleben in Deutschland zählt aufgrund ihrer botanischen Vielfalt und des Sammlungsumfangs zu den weltweit größten Sammlungen. Die Untersuchung der Erbsenmuster auf Resistenzen erfolgt einerseits beim wissenschaftlichen Leiter des internationalen Projektes SPTIFIRE, am Julius Kühn Institut (JKI) in Braunschweig (Deutschland), als auch an der AGES in Wien (Österreich).

Ende des Jahres werden die Projektergebnisse veröffentlicht und sollen in Zukunft in der Züchtung von virusresistenten Erbsensorten Anwendung finden.

Mit dem Projekt will der Lebensmittel Cluster Niederösterreich einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Absicherung des Erbsenanbaus und damit der Versorgungssicherheit in Österreich und darüber hinaus leisten.

Das Projekt SPITFIRE wird als CORNET Projekt in Österreich durch FFG (Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) gefördert. Nur durch das aktive Engagement und durch die Ausfinanzierung der Unternehmens- und Organisationspartner entlang der Wertschöpfungskette der Erbse erfolgreich Umsetzung finden.

Nähere Infos zu den Projektpartnern und zum Projekt unter PNYD-Virus: Auffinden von Resistenzen in Gemüse- und Körnererbsen (ecoplus.at)