Berufsbilder in der Lebensmittelbranche: Kastner Gruppe

Christina Draxler ...

ist Bereichsleiterin Personalmanagement bei der Kastner Gruppe. Die Kastner Gruppe ist Österreichs Nr. 1 Multifachgroßhändler.

Frau Draxler, welche Aufgaben und Verantwortungen sind mit Ihrer Position als Bereichsleiterin Personalmanagement einer Unternehmensgruppe mit rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbunden?

Kurz gesagt: Alles was mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, jenen die es werden möchten und jenen die noch nicht wissen, dass sie es werden möchten zu tun hat! Unser Prozess beginnt bei der Bedarfserhebung nach Neu- und Nachbesetzungen, endet im besten Fall mit Antritt der Pension und alles was dazwischen passiert begleiten wir durch On-Boarding, Einschulung, Aus- und Weiterbildungen, Benefits, organisatorischer Personalwirtschaft und wir unterstützen bei arbeitsrechtlichen Fragen. Darüber hinaus arbeiten wir permanent an unserer Arbeitgebermarke und setzten neue familienfreundliche Maßnahmen – im Moment arbeite ich beispielweise an der Implementierung eines Karenzmanagementsystems.

Was begeistert Sie am Arbeitsbereich Human Ressources und welche Aus- und Weiterbildungen haben sie dafür durchlaufen?

Ich habe meine „Liebe“ zum Personalmanagement bereits in der Handelsakademie entdeckt. Mein damaliger Betriebswirtschaftslehrer war selbst jahrelang Personalmanager in einer großen Produktionsfirma und beim Thema „Personalwirtschaft“ steckte er mich mit seinem Interesse dafür an. Mich begeistert vor allem die Balance zwischen Wirtschaft und Mensch. Mit jedem weiteren Tag in meinem Job kann ich stolz behaupten, dass ich meinem 17-jährigen-Ich dankbar bin. Dafür, dass ich damals diesen Weg eingeschlagen habe, ohne zu wissen was das für meine berufliche Zukunft bedeutet! Meine Leidenschaft zu HR Themen wurde mir im Laufe meines Bachelorstudiums an der IMC Fachhochschule Krems noch deutlicher bewusst und so entschied ich mich für einen einschlägigen Masterstudiengang „Human Ressource Management“.

Nach 5 Jahren in der Praxis habe ich dann im vergangenen Jahr noch einen Diplomlehrgang zum Business Coach absolviert und damit fühle ich mich vorerst ganz gut auf die Bedürfnisse meines Jobs angepasst. Ich weiß aber, dass das bei mir definitiv nicht lange anhalten wird und ich schon auf der Lauer nach weiteren Ausbildungen liege.

Als Absolventin der IMC Fachhochschule Krems wurden Sie 2021 mit dem Alumni Award ausgezeichnet. Werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für besondere Leistungen auch in Ihrem Unternehmen vor den Vorhang geholt?

Diese Auszeichnung war für mich eine große Ehre, zumal ich überhaupt nicht damit gerechnet habe und es für mich immer „richtige Größen“ waren, die diesen Preis bisher bekommen haben. Umso größer war die Freude, als Christof Kastner mir zu Beginn unserer Bereichsleitersitzung vor allen Kolleginnen und Kollegen dazu gratuliert hat – damit ein klares JA. Unabhängig von mir, ist es bei uns üblich, dass für jeden Erfolg und für jede absolvierte Ausbildung von der Geschäftsleitung persönlich gratuliert wird und es dazu einen Newseintrag in unserem Intranet gibt, um auch alle Kolleginnen und Kollegen darüber zu informieren.

Die Kastner Gruppe zeigt seit vielen Jahren ökologisches und soziales Engagement, setzt sich für die Nahversorgung oder für den Aufbau und den Vertrieb von Bioprodukten ein. Wie wichtig sind nachhaltige Unternehmenswerte für neue und bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen?

Ich staune tatsächlich immer öfter, wenn mir Bewerberinnen und Bewerber auf die Frage „Warum KASTNER?“ erzählen, dass sie gesehen haben, dass wir ablaufgefährdete Ware spenden, dass wir unter anderem der größte BIO-Lebensmittelgroßhändler in Österreich sind, dass wir sehr eng mit Schulen und Universitäten zusammenarbeiten und stets drauf und dran sind, CO₂-neutral zu werden. All das passiert bei uns tatsächlich organisch, weil es der Familie Kastner ein wichtiges Anliegen ist. Auf lange Sicht sind es die Werte, das Gefühl, das Miteinander und vor allem der Sinn an der Arbeit was einen erstrebenswerten Job ausmacht – wir suchen Menschen die mit KASTNER Geschichte schreiben wollen und unsere durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von über 10 Jahren zeigt uns, dass wir den richtigen Weg gehen.

Im Kooperationsprojekt „Exoskelette“ der Cluster Niederösterreich wird die Kastner Gruppe den Einsatz von Exoskeletten für bestimmte Unternehmensbereiche erproben. Für welche Tätigkeiten sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Exoskelette Unterstützung finden und welchen Mehrwert erwarten Sie sich durch die Kooperation mit anderen Unternehmenspartnern?

Wir beschäftigen uns schon seit mehreren Jahren mit Exoskeletten und durften auch schon einige Modelle selbst ausprobieren – dieses Kooperationsprojekt kommt uns also sehr gelegen, um gemeinsam mit anderen, den Einsatz zu evaluieren und Erfahrungen auszutauschen. Bei uns sollen unsere Staplerfahrer, unsere Regalbetreuung und die Kolleginnen und Kollegen aus der Kommission von diesem Projekt profitieren. Wir erwarten dabei eine zielgruppenindividuelle Erprobung, um eine mögliche Implementierung höchst nachhaltig zu gestalten.

Wir wünschen Ihnen in Ihrer Funktion weiterhin viel Erfolg!